Fire Upon the Deep von Vernor Vinge
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Fertig mit "Fire Upon the Deep" von Vernor Vinge. Bin hellauf begeistert und finde, das gehört in mein Regal neben Hyperion von Dan Simmons. Das erreicht es nicht ganz, zugegeben.
Aber ich habe viel darüber gelernt, wie eine gottgleiche Künstliche Intelligenz sich anfühlt, wenn sie ausrastet. KIs sind toll, weil sie haufenweise Dinge gleich oder besser tun können wie wir Menschen. Dann bräuchte man also nur noch Energie, und wir wären in Marx' Gesellschaft angekommen: es gibt alles im Überfluss, weil die Herstellung aller Gegenstände durch die KI nur geringe marginale Kosten benötigt, eigentlich nur Energie, die die hyperschlaue KI sich aber selber auf Art und Weisen beschafft, die wir Menschen gar nicht erdenken können. Dann bleiben, einfach gesagt, nur zwei Optionen: die KI fragt sich, was sie mit den 7 Mrd. Schaben soll, die sich auf der Erde tümmeln, oder sie sagt sich, weil wir Menschen ihre Schöpfer sind, ernährt sie uns insektengleiche Plage aus Dankbarkeit einfach mit.
Wie das laufen wird, ist schwer zu sagen. Eins meiner Lieblings-Sprichwörter ist aber "Optimismus ist Mangel an Information.". Pessimismus wäre dann ein Zuviel an Information, und eine singuläre KI wird wohl eher zuviel denn zuwenig Informationen zur Verfügung haben und demzufolge also mit viel Pessimismus zu kämpfen haben. Eine pessimistisch eingestellte singuläre KI wird dann wohl eher zu der Ansicht neigen, wir 7 Mrd. Menschen-Schaben-Gewürm seien eher überflüssig und kontraproduktiv - und so in etwa ist die KI in A Fire Upon the Deep drauf, aber nicht auf der Erde, sondern im ganzen Universum. Das ist interessant und für 1992 (als das Buch geschrieben wurde), auch bahnbrechend.
Der andere interessante Aspekt sind die in Rudeln organisierten Trines auf der Welt, wo die beiden Kinder stranden. An Bord haben sie die einzige Waffe des Universums, die die KI besiegen kann. Auf dem Planeten finden sie eine mittelalterliche Welt, in der die Bewohner in Rudeln zwischen vier bis acht hundeähnlichen Körpern leben, die in der Summe eine einzige Persönlichkeit haben. Fallen die Rudel unter vier Mitglieder, zerbricht die Persönlichkeit und auch ihre Intelligenz. Die Tiere eines Rudels verständigen sich über Gedanken, weswegen sich einzelne Rudel nicht zu Nahe kommen dürfen, da ihre Gedanken dann durcheinander geraten.
Das fand ich interessant, weil es neue Einsichten liefert, was Persönlichkeit ausmacht. Auch sonst ist Fire Upon the Deep interessant: spannend, ein galaktisches Epos, ein meisterhafter Plot mit vielen Wendungen. Ich bin hellauf begeistert: ein Meilenstein der SciFi.